Artikel in der aktuellen WIR Zeitung

Unsere Frau Mag. Baldinger schreibt in der aktuellen WIR Zeitung zum Thema „Humane Papillomaviren (HPV) – eine Impfung schützt dagegen“.

Humane Papillomaviren (HPV) – eine Impfung schützt dagegen

Etwa 80% aller Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit genitalen Humanen Papillomaviren. Allerdings bestehen in der österreichischen Bevölkerung große Wissenslücken zum Thema HPV. Dass diese Viren Krebs (vor allem Gebärmutterhalskrebs) und Genitalwarzen verursachen können, haben viele noch nie gehört. Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen und etwa jede 10. Person erkrankt im Laufe ihres Lebens an Genitalwarzen.
Die gute Nachricht – es gibt eine Impfung die vor HPV schützt!

Die HPV-Impfung kann Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses aber auch des Rachens oder Penis verhindern und bietet damit eine einzigartige Vorbeugung, die bei vielen anderen Krebsarten leider nicht möglich ist.

Zur Zeit sind mehr als 120 Humane Papillomaviren Typen bekannt, davon haben 14 eine krebsverursachende Wirkung. Durch eine HPV Infektion kommt es lokal zu abnormen Zellwachstum, was zu Genitalwarzen und Krebsvorstufen führen kann.

Die Ansteckung erfolgt so gut wie wie ausnahmslos über direkten Schleimhautkontakt beim Geschlechts- und Oralverkehr. Besonders wichtig ist zu wissen, dass Kondome keinen sicheren Schutz vor einer HPV Infektion bieten!

Die HPV Typen 16 und 18 verursachen mehr als 70% aller Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom). Weitere 5 HPV Typen (31, 33, 45, 52, 58) sind Ursache für weitere 20% der Zervixkarzinome. 

Die meisten Krebserkrankungen der Vagina, der Vulva, des Penis, des Anus und im Kopf-Hals-Bereich werden mit einer HPV- Infektion in Zusammenhang gebracht.

Im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung wird zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs ein Krebsabstrich (PAP-Test) durchgeführt. Sollte der Befund auffällig sein und weiterführende Untersuchungen bestätigen den Verdacht von Krebsvorstufen, kommt es zu einer Operation am Gebärmutterhals (Konisation). In Österreich werden jährlich ca. 6000 Konisationen durchgeführt, welche bei einer späteren Schwangerschaft die Gefahr für Frühgeburten und Säuglingssterblichkeit erhöhen.

Die sogenannten Niedrigrisiko-HPV-Typen 6 und 11 verursachen harmlose, aber stark wachsende Warzen im Genital- und Analbereich.

In Österreich ist der 9-fach Impfstoff Gardasil9 zum Schutz gegen HPV empfohlen. Er enthält die Typen HPV 6,11 (Genitalwarzen) und 16, 18, 31, 33, 45, 52, 58 (krebserregend).

Die Impfung senkt das Risiko für Genitalwarzen und Krebsarten des Gebärmutterhalses, Rachens, Kehlkopfes, Anus, Penis und Scheide um bis zu 90 %!

Die HPV-Impfung ist im österreichischen gratis Kinderimpfprogramm enthalten.

Mädchen und Buben ab dem vollendeten 9. bis zum vollendeten 12. Lebensjahr erhalten 2 Teilimpfungen kostenfrei. Die Immunisierung erfolgt optimalerweise zu diesem Zeitpunkt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Impfantwort bei Kindern in dieser Altersgruppe am besten ist und meist hat noch kein Kontakt mit HPV (sexueller Kontakt) statt gefunden.

Da durch die Corona-Pandemie zahlreiche Schutzimpfungen nicht termingerecht verabreicht werden konnten, starten Ärzte- und Apothekerkammer eine HPV Catch Up Impfaktion.

Bis 30.06.2023 steht allen Jungendlichen ab dem vollendeten 12. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr die HPV-Impfung zum vergünstigten Selbstkostenpreis im niedergelassenen Bereich zur Verfügung.

Dabei erhalten Jungendliche ab dem vollendeten 12. Lebensjahr zwei Impfdosen und ab dem vollendeten 15. Lebensjahr drei Impfdosen.

Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker, wir informieren Sie sehr gerne weiter!

WIR in Stainach-Pürgg, Juni 2022

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